Hier können wir jetzt über allgemeine Themen zu den schönen Mercedes W124 Modellen diskutieren...

Die Überschrift ist passend gewählt finde ich. Nach 27 Jahren Mercedesfahrer Karriere meinerseits kann ich sagen das der Stern sich mittlerweile auf meiner Stirn eingebrannt hat. Es fing während meiner Lehrzeit als KFZ Mechaniker bei Mercedes an, damals war der W123 aktuell und gehörte der /8 noch zur Tageskundschaft. Nachdem ich nach 14 Jahren W123 auf W124 umgestiegen war, den ich 7 Jahre fuhr, kaufte ich mir einen W210, welcher sich 5 Jahre in meinem Besitz befand, der mich rosttechnisch stark an den /8 erinnerte und ich sicher keine Lust mehr hatte auf Blecharbeiten besonders an tragenden Teilen bei solch jungem Auto. Also erinnerte ich mich wieder an meine Vergangenheit zurück, mein W124 war eigentlich der Beste von allen die ich hatte, warum also nicht einen wieder kaufen und es wurde diesmal ein W124T, man hat ja jetzt Familie und braucht da schon mehr Platz. Es ist ein 230TE, Siebensitzer wollte meine Frau unbedingt, sollte mir das zu denken geben??? In meinem Bekanntenkreis stieß das teilweise auf Unverständnis ein 20 Jahre altes Auto für den Alltag zu kaufen, mein Vater meinte nur „Wer Lust hat zu schrauben kauft sich ein altes Auto“ und Lust zu schrauben habe ich ja also rein ins Vergnügen…….. denn am guten alten W124 kann man ja noch einiges selber machen dann halten sich die Kosten auch im Rahmen.
Hier eines der Problemfälle, wird früher oder später jeder W124 Besitzer machen müssen:
Traggelenke Vorderachse
Rad abbauen:

Stabi lösen:

Feder ausbauen:

professionellen Federspanner verwenden sonst kann einem das Ding schon mal um die Ohren fliegen:

Klemmschreube vonm Traggelenk entfernen und mit Schraubenzieher die Klemmung etwas auseinander treiben:

Anders als bei MB vorgesehen habe ich das Traggelenk herausgeschlagen:

Das neue Traggelenk wieder eingeschlagen in umgekehrter Richtung mit selbst angefertigten Schlagrohren von oben auf dem Querlenkerendstück angesetzt und das Traggelenk von unten abgestützt(leider kein Bild vorhanden):

Dann wieder alles in umgekehrter Richtung zusammenbauen.

Viele Grüße
Hemmi

Schön wenn man die möglichkeit hat sein Auto im trockenem zu zerlegen und in aller ruhe die Sachen machen kann die getan werden müssen.

Dann werde ich mal mein aktuelles Problem von meinem W124 320CE beschreiben.
Zur Zeit leuchtet mein ABS während der Fahrt und ist nach erneutem Start wieder weg.
Die ABS Sensoren vorne sind bereits schon erneuert und sämtliche Stecker sind kontrolliert und mit Kontaktspray eingesprüht.

Jetzt könnte nir noch eine kalte Lötstelle im Steuergerät in Frage kommen...
ich werde wieder berichten wenn ich das Problem gefunden habe.

und hast du dein abs problem am benz schon gelöst?
bei einem kumpel waren es die sensoren vorne.

Ich habe im Urlaub bei meinem T die hinteren Seitenscheiben ausgebaut um die Rahmen von den typischen Roststellen zu befreien (es knisterte schon unterm Gummi ) aber glücklicherweise hielt es sich noch im Rahmen jedoch kann ich jedem empfehlen die Sache anzugehen bevor sich der Rost bis nach außen vorgearbeitet hat

Rost abschleifen:

mit Fertan bearbeitet:

grundiert und lackiert:



















Bei der Gelegenheit auch gleich die Leisten neu lackiert.

Der Einbau der Scheiben war dann eine mittelschwere Katastrophe, die Scheiben wollten irgendwie nich richtig reinpassen da die Gummis (obwohl es neue von MB waren) sich immer wieder heraus gequetscht haben nach zwei versuchen bin ich dann zur MB Niederlassung gefahren und habe denen den Einbau überlassen. Als sie es dann aber auch nicht hin bekamen musste man feststellen das die neuen Gummis nicht passten. Also noch mal von vorne mit neuen Gummis , diese passen jetzt auch gut aber dicht hat man sie bislang noch nicht bekommen , morgen geht er zum 5. mal nach MB .... mal sehen ob sie es jetzt hin bekommen, ich bin nur froh das ich einen Festpreis abgemacht hatte. Als Entschuldigung gibt man mir einen kostenfreien Leihwagen für die nächsten Tage (ich hoffe es ist ein SLS). . Wichtigerist mir das sie die Dinger endlich dicht bekommen.

Viele Grüße
Hemmi

Wer soviel Arbeit auf sich nimmt der liebt sein Auto.
Warum hast du die Heckverkleidung weg hattest du Problem mit dem Zuziehmotor?

Da ich gerade voller Elan und Tatendrang war habe ich gleich weiter zerlegt und den Heckklappengriff abgebaut da er leicht verkratzt war und ihn mit neu lackiert Freundlicher weise ist er mit von außen zugänglichen Schrauben befestigt (dachte ich) aber zusätzlich mit zwei Schrauben die nur von innen erreichbar sind also Heckklappenverkleidung abbauen. Dann ging es weiter an die Schwellerverkleidungen, da die Wagenheberaufnahmen auch von Rost befallen waren und nach Fertan bettelten..... leider war es bei einer Aufnahme nicht mit Fertan getan sondern mußte geschweißt werden. Ich habe das schadhafte Blech etwas großzügiger ausgeschnitten um sicher zu gehen das der Gammel entfernt ist.
Hier einer der nur leiten Rostbefall hatte welcher sich sehr gut abschleifen ließ und anschließend Rost umgewandelt mit Fertan:


bei diesem sah es nach dem Abschleifen aus wie ein Schweizer Käse, ca. 3 cm im Umkreis um das Rohr mit Löchern durchsetzt:

Wichtig ist auch das man die Rohre von innen komplett vom Rost befreit, ich habe das mit einem Drehmel solange ausgeschliffen bis nur noch blankes Metall zu sehen war.
Da schonmal alles soweit zerlegt war habe ich auch noch die Verkleidungen der A, B, C und D Saäule entfernt, Türverkleidungen raus und Teppiche und alle Gummistopfen am Unterboden entfernt und dem Wagen eine ordendliche Mike Sander Hohlraumkonservierung gegönnt. Somit sollte erstmal die Rostausbreitung gestoppt sein.

Viele Grüße
Hemmi

Sauber und sehr schön beschrieben deine Restauration. taucht das problem bei allen diesen Modellen auf?
Ich habe auch schon mal mit den Gedanken gespielt so einen kultigen benz zu holen.

Ich gehe davon aus das diese Schwachstellen fast jeden W124T betreffen , Ausnahmen sind sicher Garagenfahrzeuge mit sehr wenig Kilometerleistung die im Winter nicht oder nur selten gefahren wurden. Bei der Wagenheberaufnahme arbeitet sich der Rost aus dem Rohr nach außen hin zur Schweißnaht vor und unterwandert hier den Lack, wenn es nach außen hin braun durchschimmert sollte man unbedingt handel, das betrifft auch alle Gummistopfen Löcher am Unterboden, hier setzt sich auch gerne Rost an, wenn man früh genug eingreift ist es ein leichtes diesen zu beseitigen und gegen Korrosion zu schützen . Bei den Scheibenrahmen hinten ist die Doppelblechung die Schwachstelle besonders an den Lötstellen, zumal sich hier gerne Feuchtigkeit unter den Gummis ansiedelt. Wenn der Rost sich bis nach außen durchgearbeitet hat sind meistens schon Schweißarbeiten nötig . Prüfen kann man es indem man das Gummi innen abtastet oder auch leicht anhebt, wenn es knistert weiss man bescheid, muß es aber noch nicht zu spät sein und die Seitenverkleidungen abklappen, Reserverad raus dann kann man sich die Scheibenrahmen von unten ansehen

Viele Grüße
Hemmi

Sehr schön beschrieben.
Zum Glück sind das nur diese wenigen Stellen an denen der W124 bis Bj.93 rostet.
Da sehen andere Autos schon ganz anderst aus...

Also wenn du dir einen W124 kaufen möchtest kann ich dir den 230er als guten sparsamen Motor empfehlen oder den neueren 220er Motor vor der MOPF.

Die kalten Wintertage sind jetzt vorbei und in der Werkstatt habe ich jetzt wieder Temperaturen weit über null so das das Schrauben wieder spaß macht… .so habe ich mich einem Problem gewidmet was mich schon seit längerer Zeit an meinem geliebtem W124 stört: Unruhiger Leerlauf (sägen), bei kaltem Motor geht er auch mal zwischenzeitlich aus. Die Ursache kann verschiedene sein, in meinem Fall war es der Drosselklappenstutzen, total verkokelt und im Bereich wo die Drosselklappe schließt hatte sich schon eine Kante aus schwarzem Kokel/Ölrückständen gebildet .

Mit Benzin oder Verdünnung zu reinigen hat keinen Sinn denn das Zeug ist steinhart und abzukratzen oder abzuschmirgeln bringt auch keinen befriedigenden erfolg. In Werkstätten wir das Teil in solchen Fällen einfach erneuert, Ersatzteilpreis bei MB: 280 Euro….. das war mir eindeutig zu viel und ich dachte versuche es mal im Ultraschallbad, da habe ich bis jetzt noch jeden auch noch so verdreckten Vergaser wieder wie neu hinbekommen. Normalerweise dauert die Reinigung eines Vergasers mit speziellem Reinigungsmittel ca. ½ bis 1 Stunde im Fall meines Drosselklappenstutzen wurden es 5 Stunden bis er wieder so aussah :

Neue Dichtung drunter und wieder an seiner Stelle platziert, die Einspritzanlage montiert und dann Probelauf mit anschließender Probefahrt.


Die Laufkultur des Motors ist nicht wieder zu erkennen, der Aufwand hat sich gelohnt .

Viele Grüße
Hemmi

Sieht super aus!
Was für ein Mittel hast du genommen und was für ein Ultraschallbad Typ. Sicherlich keins vom Lidl & co???

Das Mittel ist von Schalltec und heist Clean Sonic VR und sehr gut geeignet für Aluteile, für Zinkvergaser oder auch andere Zinkeile sollte man das Clean Sonic VRO nehmen. Von welchem Typ das Ultraschallbad ist müsste ich nachsehen, weis es auswendig nicht, kommt jedenfalls aus einer Optikerwerkstatt, hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel aber funktioniert noch tadellos.

Viele Grüße
Hemmi

ich glaube die billigen für Brillen und besteck taugen nichst oder sind meist zu klein.
Hast du eins mit Heizung?