Sodele, ich bin ja immer sehr experimentierfreudig und so habe ich einfach mal den Eigenbau von Korklamellen für meine Kupplung in Angriff genommen.

Motorenmäßig bin ich ahnungslos, kann also keine schlauen Ratschläge geben. Aber ich kann zeigen, was ich gemacht habe wenn es funktioniert hat.

Bei meiner Göricke hat seit ich sie habe die Kupplung durchgeschliffen. Da man mir sagte sie sei vom Vorbesitzer Motortechnisch überholt worden habe ich das mal so hingenommen und die Fehlerquelle anderweitig gesucht, bei mir oder in Alterschwäche der Maschine oder eben Alterserscheinungen von Opas Technik gesucht. Alles freilich Blödsinn.

Also als Motorennovice todesmutig in Verachtung aller von Profis gegebenen Ratschläge die Kupplung auseinandergebaut und hineingesehen. Da hat sicherlich noch nie jemand irgendwas dran gemacht und ständig "falsches" Öl benützt oder ist mit dauerschleifender Kupplung gefahren. Aber wenn die Blechscheiben aufeinander reiben, dann ist das so nicht richtig. - Denke ich mir zumindest.

Also kurzerhand das ganze Packet vermessen, denn schließlich muss der Kork ja auch seinen Platz haben und die Kupplung noch getrennt werden können. Rechnerisch kam ich so auf einen Wert für die Dicke der Korkscheiben von 4mm.

Bei dieser Kupplung besitzt die Stahlscheibe eine Aussparung für den Kork, der da "nur" eingeklemmt drin liegt. Da muss nix verklebt werden oder ähnliches.

Im Hausahaltsbastelkram fand ich noch alten Bodenkork. Welch Zufall der hat genau 4,2mm Dicke gehabt. Hieraus habe ich mir dei Korklamellen geschnitten und in die Löcher der Scheibe gepackt. Hierzu sollten sie etwas übermaß haben aber nicht zu viel. Einfach so dass sie sich schön hineinklemmen. Wirklich auskennen tue ich mich nicht in der Dynamik von Korkkuplungen, bin auch kein wirklicher Theoretiker, aber ich kann mir vorstellen, dass der Kork eventuell etwas gequetscht wird in seiner Zeit im Packet. Daher kamen mir die 4,2mm der Korkplatten gerade recht.

Der Zusammenbau lief absolut reibungslos und schon beim ersten drehen an den Speichen des rades war erstmals zu merken, das diese neue Eigenkorkscheiben-Kupplung den Motor durchdrehte. das tat sie noch nie!

Ratschläge für öl - richtg und falsch - legiert und unlegiert, gibt es so viele wie es Motoradspezialisten gibt. Zumindest scheint mir das so den ebenso mannigfaltig ist die Antwort auf die simple Frage: Welches Öl? Hochtechnische Erklärungen spare ich mir. Ich denke einfach Opa hatte keine heute modernen hochlegierten Öle die irgendwelche Rußpartikel in der Schwebe halten damit ein Filter sie herausziehen kann oder so ein Quark. Opa hatte Getriebeöl auf Mineralölbasis. Was letzten Endes in all den erhältlichen Ölen drin ist oder nicht, weiß ich sowieso nicht. Und Ihre Eigenschaften will ich nicht ergründen, sonst wäre ich in der Ölindustrie oder so.

Ich kann Euch aber berichten dass ich mich für ein Öl der Klasse Gl3 entschieden habe und zwar ein Gl80W. Damit funktioniert meine Kupplung nun einwandfrei. Sollte ich Probleme bekommen, weil das Öl den Kork nicht mögen sollte, werde ich es hier mitteilen. Wenn ich diesbezüglich nichts mehr schreibe, ist alles gut.

Hallo Achim,

tolle Ausführung deiner Arbeit!
Ich hatte damals Weinkorken genommen und mir extra eine Schneidevorrichtung gebaut um bei allen Stücken die gleiche Stärke zu bekommen.
Danach wurden sie etwas größer als die Öffnung in den Scheiben ausgeschnitten. Anschließend wurden sie weich gekocht und in die Trägerplatte gedrückt.
Nach gut einem Tag waren sie getrocknet und konnten Plangeschliffen werden.

Mit dem Ölen hast du sicher recht aber ich hatte damals Fließfett von Divinol in die Ilo Getriebe gefüllt und alles lief bestens.
Wenn dein jetziges Öl keine Probleme macht und nicht irgendwo rausläuft würde ich es weiter verwenden.